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Bildung ist das Tor zur Welt - Friendship with Ghana e.V.

Ein Recht auf Bildung ist für uns in Deutschland ganz selbstverständlich. Für Kinder herrscht eine Schulpflicht, und auch nach der Schulzeit gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungsangeboten. Für Kinder und Jugendliche in Ghana gibt es diese Möglichkeit nicht immer in dem Maß, in dem es für uns in Deutschland als selbstverständlich gilt. Dabei ist Bildung „das Tor zur Welt“, das allen offen stehen sollte! Das sieht auch “Friendship with Ghana e.V.“ so und setzt sich aus diesem Grund seit nun mehr als zehn Jahren für die schulische und berufliche Ausbildung von Kindern ein. Wie der Verein aus dem Kreis Soltau das ermöglicht und welche besonderen Freunde dem Verein dabei helfen, erzählt Petra Prescher im Gespräch mit M. Y. Magazine.


Die Freunde für Ghana und ihre Ziele


Das Herz von Petra Prescher schlägt schon immer für Afrika. Sie ist Teil des fünfköpfigen Vorstandes von “Friendship with Ghana“ und engagiert sich seit etwa drei Jahren für die Ziele des Vereins. Seit 2014 setzt sich dieser vor allem dafür ein, Kindern und Jugendlichen in afrikanischen Gebieten wie Teshie, einem Teil der Stadt Accra in Ghana, eine schulische bzw. berufliche Ausbildung zu ermöglichen. Dies erfolgt unter anderem durch finanzielle Unterstützung, aber auch durch das Spenden von Schulmaterialien oder Kleidung. Mittlerweile wurden 34 Patenschaften vermittelt und die unterschiedlichen Kinder und Jugendlichen erfahren die Unterstützung, die sie brauchen. Diese können nun beispielsweise nahe gelegene Schulen besuchen.


Die besondere Verbindung nach Ghana


Die Ziele des Vereins sind klar und einfach nachvollziehbar. Dennoch bleibt eine wichtige Frage offen: Warum heißt er eigentlich “Friendship with Ghana“?

Das liegt an der Partnerschaft und Freundschaft mit dem gemeinnützigen Verein Heneson-Reaching-Out-Foundation. Dessen Vertreter, ein junger Ghaner namens Jacob Tetteh, ist die Verbindung zwischen den beiden Vereinen und ist Ansprechpartner vor Ort, der über die Lernerfolge, mögliche auftretende Probleme oder die generelle Zusammenarbeit mit den verschiedenen Familien berichtet. Die Verbindung entstand vor einigen Jahren durch den persönlichen Kontakt der zweiten Vorsitzenden des Vereins, Annegret Schröder, den Mann aus Ghana unterstützen wollte. Die Freundschaft ist bis heute erhalten geblieben. Erst letztes Jahr flog sie auf eigene Kosten nach Ghana, um die geförderten Kinder mehrere Tage lang zu besuchen. Auch in schwierigen Zeiten hilft man sich, zum Beispiel als Jacob während Corona nicht zurück nach Ghana fliegen konnte und in Deutschland bleiben musste. Für Petra Prescher war es besonders schön zu sehen, wie sich alle Vereinsmitglieder gemeinsam um den jungen Mann gekümmert haben und ihm Sprachunterricht gegeben haben, um ihm den Aufenthalt leichter zu machen.


©Friendship with Ghana e.V.

Die Hintergründe für die Notwendigkeit von Friendship with Ghana


Die Förderung der Bildung ist wichtig, weil die staatlichen Schulen vor Ort für die Familien kaum allein zu bezahlen sind. Die Summe von Kosten für Transport, Kleidung und Schulmaterialien sind für Familien in Ländern, die so stark von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind, einfach schwer aufzubringen. Dabei ist Bildung essentiell für die jungen Menschen, um später einen guten Job zu finden, positiv zur Gesellschaft beizutragen und ein besseres Leben zu haben! Aus diesem Grund sammelt Friendship für Ghana kontinuierlich weiter Spenden, die vor Ort von Jacob Tetteh verwaltet werden. Er sorgt dafür, dass das Geld verantwortungsbewusst dort eingesetzt wird, wo es nötig ist. Die Familien brauchen nicht nur Unterstützung, um den Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Da es keine allgemeine Krankenversicherung gibt, muss jeder Arztbesuch aus eigenen Mitteln bezahlt werden. Hier versucht Friendship with Ghana eine kostenlose Erstuntersuchung für betroffene Kinder zu ermöglichen, um die Familien so zu entlasten.


Evans - ein Junge mit besonderer Geschichte


Während der Arbeit mit den Familien in Ghana kommt es immer wieder dazu, dass bestimmte Einzelfälle unter die Haut gehen und die Mitglieder von Friendship with Ghana e.V. besonders bewegen. Einer von ihnen ist der zwölfjährige Evans. Er ist stark gehbehindert, da er von Geburt an einen deformierten Fuß hat. Das Gehen ist für ihn sehr mühsam und er fällt oft hin. Seine Großmutter, die selbst krank ist, kümmert sich um ihn. Um dem Jungen zu helfen, fasst das Team einen Entschluss und sucht nach guten Krankenhäusern für eine Operation. Das ist nicht so leicht, denn nicht jedes Krankenhaus in Accra hat kompetente Fachkräfte oder ausreichende Hygienestandards. Trotzdem werden sie fündig und fangen an, die benötigten 7.000€ für die Operation zu sammeln. Evans wurde 2020 operiert und kann mittlerweile nach dem langwierigen Heilungsprozess und anstrengenden Training für den Muskelaufbau glücklich wieder die Schule besuchen. Den Weg dorthin schafft er ganz allein, wovon sich auch Annegret Schröder während ihres Besuchs im letzten Jahr selbst überzeugen konnte.


©Friendship with Ghana e.V.

Pläne für die Zukunft in Ghana


Wie soll es weitergehen? Nun, zum Ende der letzten Jahre wurden immer wieder Lebensmittel wie Reis oder Mehl an die Familien der Patenkinder verteilt. Die Familien sind besonders durch die fortschreitende Inflation sehr dankbar für jede Unterstützung. Für die Zukunft werden auch größere Pläne geschmiedet. Der Verein plant, eine Kooperation mit einer Schule in Teshie einzugehen. Dort würde man erstmal die sanitären Anlagen sanieren, was dringend nötig ist. Darüber hinaus sind auch Projekte geplant wie die Anmietung bzw. der Bau von Räumen, beispielsweise für Fortbildungskurse, aber auch eine Lehrbücherei, in der Computerschulungen angeboten werden könnten.


Selbst ein Teil der Freundschaft werden


Petra Prescher erzählte mir zum Abschluss, für sie gäbe es zwei Arten von Menschen in unserer Gesellschaft. Die einen seien Skeptiker - sie denken, ihr Engagement wäre am

Ende nichts weiter als “ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Und dann gibt es Menschen wie Petra: Sie sagt, jeder Tropfen kann etwas bewirken, schließlich schlägt ein einziger Stein auch große Wellen im Wasser. Sie ermutigt jeden dazu, sich zu engagieren und kleine Schritte zu tun, um den Menschen in Ghana zu helfen. Das Team von Friendship with Ghana e.V. freut sich immer über neue Mitglieder und Ideen. Da aber für große Projekte für die Zukunft höhere Spendensummen von Nöten sind, freut sich der Verein natürlich auch über finanzielle Unterstützung, zum Beispiel in Form von monatlichen Beiträgen. Für Interessierte bietet sich die Patenschaft mit einem Kind aus Ghana an. Du hast Interesse daran, den Verein zu unterstützen? Schau gerne hier vorbei.

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