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Im Gespräch mit KLIMA° vor 8

Aktualisiert: 15. Aug. 2022

Die Welt geht unter – und keiner redet darüber.


Schmelzende Eisdecken, erhöhter Meeresspiegel und veränderte Klimavariabilität. Diese und weitere Folgen könne aus dem Klimawandel resultieren. Zeit, zu handeln. Zeit, um sich um das Klima zu kümmern. Um eine große Zahl an Bürger:innen zu aktivieren und die Bedeutung möglicher Konsequenzen, die mit dem Klimawandel einhergehen, klarzustellen, bedarf es jedoch einer großen öffentlichen Präsenz.


Genau diese Präsenz fordert KLIMA° vor acht. Fernsehsender sollen auf das Projekt aufmerksam werden und damit beginnen, eine wissenschaftlich fundierte Klimaberichterstattung zu produzieren. Um diesen Schritt zu vereinfachen, hat das Team, das hinter der Initiative KLIMA° vor acht steht, bisher sechs Episoden gedreht und veröffentlicht. Der Schwerpunkt der 3–5 minütigen Clips liegt insbesondere auf der Vermittlung von klimabezogenem Wissen, aber auch der Berichterstattung von aktuellen Entwicklungen. Professionell gedreht und wissenschaftlich begleitet können die einzelnen Folgen hier angeschaut werden.


Zur besten Sendezeit


“(...) [U]nsere Gesellschaft muss sich darauf vorbereiten, unter den veränderten Bedingungen zu leben. Das geht nur, wenn viele Menschen um das Ausmaß der Krise wissen”, so Pressesprecherin Friederike Mayer. Für sie sei das Projekt eine besondere Herzensangelegenheit. Vor allem die Transparenz, die auch auf der Website von KLIMA° vor acht zu finden ist, spiele eine große Rolle. Es soll offen kommuniziert werden. Offen und umfassend. “ [W]ir brauchen dringend eine regelmäßige, vielseitige und umfassende Klimaberichterstattung”, führt Mayer aus. Nicht nur die Produktion der Infofilme stellt einen Bestandteil der Arbeit im Verein dar – es wird an vielen verschiedenen Projekten gearbeitet, die alle einem gemeinsamen Zweck dienen: Das Klima ins Fernsehen bringen – und das zur besten Sendezeit.


Die Frage, ob es überhaupt genügend Inhalte gibt, um ein tägliches Format zu füllen, wird häufig gestellt. “Ganz klar: ja”, so Mayer. Es könne über Ursachen, Folgen sowie Lösungsansätze gesprochen werden. Vieles kann vereinfacht dargestellt werden, um alle Zuschauer:innen abzuholen. Die Themen seien so vielschichtig und komplex, dass genug Inhalte zustande kämen. Durch das knackige Format kann überdies gezielt Hintergrundwissen zu einzelnen, isolierten Aspekten vermittelt werden – anders als in längeren Dokumentationen.


Wie es weitergeht


Es sei viel zu tun, berichtet Mayer. Aktuell sei insbesondere die Auswertung von Programmdaten der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF im Fokus. Transparent wird auf der Website dargelegt, wie Daten erhoben und wie diese analysiert werden. So sei es Ziel, deutlich zu zeigen, dass dem Thema Klima im Fernsehen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Gerade im Vergleich zur Coronakrise wurde in der Auswertung deutlich, dass Sendungen oder Fernsehformate, die sich auf die Klimakrise fokussieren, unterrepräsentiert sind.


Zusätzlich wurde ein Beschwerdebrief an den ZDF-Fernsehrat gesendet und ein offener Brief an den Vorsitzenden der ARD, Tom Buhrow, verfasst. In diesem wurde insbesondere auf die unvorteilhaften Sendeplätze jener Sendungen, die sich mit Klimathemen beschäftigen, eingegangen. Diese sind nämlich häufig in den sehr späten Abendstunden und somit für einen Großteil des Zielpublikums uninteressant. 128 Sendungen, die im Titel oder in der Beschreibung das Wort “Klima” enthielten, wurden 2020 gezählt – “zu wenig”, so Mayer. Gerade im Vergleich zu wirtschaftlichen Themen sowie dem Namensvetter “Wirtschaft vor acht” sei die Beschäftigung mit klimabezogenen Themen während der Hauptsendezeit kaum präsent.


© KLIMA° vor acht


Über 20.000 Unterstützende


Bisher unterschrieben über 20.000 Menschen, darunter der Schauspieler Bastian Pastewka, WWF Deutschland sowie ARD-Meteorologe und Moderator Karsten Schwanke. Aktuell sind bis auf das große Interesse der potenziellen Zuschauer:innen keine Erfolge bei der Veränderung des Fernsehprogramms der öffentlich-rechtlichen Sender zu verzeichnen. Trotzdem blickt KLIMA° vor acht optimistisch in die Zukunft und plant weitere Projekte.


Zusätzlich zur Arbeit innerhalb der Organisation wurde 2022 “Medien in der Klima-Krise” veröffentlicht. 28 namhafte Autor:innen zeigen, wie und warum die Medien in der Klima-Krise stecken und zeigen Ideen und Konzepte auf, wie dies verändert werden muss. Um die Botschaft von KLIMA° vor acht zu unterstützen, würden sich alle Beteiligten freuen, wenn Leser:innen auf Sozialen Medien über das Buch berichten.


© KLIMA° vor acht


Was könnte Deiner Meinung nach bezüglich der Medienrepräsenz des Klimawandels verbessert werden? Schreibe es gerne unten in die Kommentare.


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