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Naturefund e.V. – Im Einsatz für den Klimaschutz und die Artenvielfalt


“NatureFund ist mein Kindheitstraum. Ich wollte immer was für die Natur machen und ich glaube, mit 15 Jahren entstand die Idee: Ich will Land für die Natur kaufen!” - Dieser Kindheitstraum von Katja Wiese, der Gründerin von Naturefund e.V. wurde 2003 Wirklichkeit. Im Gespräch wurde deutlich, wie viel Begeisterung und Leidenschaft, aber auch Wissen im Bezug zu Naturschutz hinter dem Verein steht.


© Naturefund (Katja Wiese, Gründerin von Naturefund e.V.)


Der Traum vom Naturschutz


Naturefund e.V. ist ein gemeinnütziger Verein aus Wiesbaden, der sich dem Schutz der Natur widmet. Dabei geht es dem Verein auch darum, die Öffentlichkeit über Umweltprobleme und -lösungen aufzuklären. Wie das gemacht werden soll, wusste Katja Wiese bereits mit 15 Jahren: durch das Kaufen von Land für die Natur. “Eigentum ist ein sehr starkes Recht, das in vielen Ländern respektiert wird und mit Eigentum kann man fast immer entscheiden, was mit dem Land passiert. Und das sollte eben ein Eigentum sein für die Natur.”


Seit seiner Gründung ist der Verein stetig gewachsen und hat bis heute in über zehn Ländern mehr als 456.000 Bäume gepflanzt. Ebenfalls besteht eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Projektpartner:innen. Das mittlerweile zehnköpfige Team von Naturefund e.V. arbeitet nicht nur im Büro, sondern auch im Außeneinsatz, direkt in der Natur. Da sind sie tatkräftig im Projekt Ganzheitliches Weidemanagement und in der nachhaltigen Landnutzung im Einsatz. Dabei werden Methoden des Dynamischen Agroforsts und der Permakultur praktiziert. Beim Dynamischen Agroforst (DAF) handelt es sich um eine Anbaumethode, die bereits vor Jahrhunderten von den Inka genutzt wurde. Dabei werden Bäume, Sträucher und Kulturpflanzen auf derselben Nutzfläche angepflanzt. Dadurch entsteht ein dynamisches Pflanzensystem, das dazu beiträgt, degradierte Flächen, also Flächen mit wenigen Nährstoffen, wieder aufzuforsten. Bei der Permakultur (bzw. der dauerhaften Landwirtschaft oder Kultivierung) geht es ebenfalls darum, ein stabiles und nachhaltiges Ökosystem zu schaffen. Und auch bei dieser Methode stehen die natürlichen Kreisläufe und Ökosysteme im Zentrum.


Land für Natur


Insbesondere in internationalen Naturschutzprojekten stehen ganzheitliche Ansätze für Mensch und Natur im Fokus und es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bauernfamilien vor Ort. Katja Wiese erklärt, «wenn man Land kauft, insbesondere in anderen Ländern, dann hat das viel was mit Heimat, Identität und Lebensgrundlage zu tun», weshalb es nicht die Lösung sein kann, dass man dieses Land einfach weg kauft, auch wenn es für den Naturschutz ist.


© Naturefund (Dynamischer Agroforst mit Apfelbäumen in Bolivien)


Eine Lösung wurde schnell gefunden und es entstand die Idee, mit Partner:innen, meist Kleinbauern, vor Ort zusammenzuarbeiten, die dann jeweils selbst die Eigentümer:innen dieser Flächen werden. Dadurch entstehen «ganz schöne Kooperationen und Formen der Zusammenarbeit; zwischen dem Verein, den Naturschutzorganisationen und Partner:innen vor Ort».


Dynamischer Agroforst im Kampf gegen die Monokultur


Die Ziele von Naturefund e.V. sind, die Artenvielfalt und die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere zu verbessern und den Erhalt natürlicher Ressourcen zu fördern. Dabei geht es dem Verein auch um das Verhältnis von Mensch und Natur, dabei geht es Katja Wiese darum, dass «wir Menschen immer mehr entdecken, dass wir Menschen nicht getrennt sind von der Natur, sondern Teil davon», dieser ganzheitliche Blick wird auch in der Dynamischen Agroforst Anbaumethode sichtbar, eine Methode die sich ganz den Gegebenheiten des jeweiligen Ökosystems anpassen kann. Das Ziel ist die Rettung noch intakter Wälder und die Aufforstung von Flächen, die stark durch Monokultur ausgelaugt wurden.


© Naturefund (Vielfalt im Dynamischen Agroforst)


Wieso ist es so wichtig, intakte Ökosysteme und gesunde Wälder zu haben? Durch die fortschreitende Zerstörung von Wäldern und Ökosystemen, insbesondere durch Straßenbau, Landwirtschaft und großflächiger Abholzung wird nicht nur der Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzenarten zerstört, sondern den Böden werden insbesondere durch Monokultur wichtige Nährstoffe entzogen und einer der wichtigsten Co2 Speicher wird zerstört. Auch kommt es häufiger zu Wetterextremen wie Starkniederschlägen, Erosionen, Trockenheit und Hitzewellen, die wiederum zur Zerstörung von Lebensraum beitragen. Eine Lösung, um dieser Zerstörung entgegenzuwirken, ist die Methode des Dynamischen Agroforst!


© Naturefund (Links: Reste des Regenwaldes an landwirtschaftlicher Parzelle;

Rechts: Wiederbewaldete Parzelle am Rande des Regenwaldes)


Diese Anbaumethode, die seit 2014 von Naturefund e.V. angewendet wird, bietet die Möglichkeit, viele verschiedene Arten zusammen auf einer Fläche anzupflanzen, dazu gehören Obst, Gemüse und Sträuche, bis hin zu schnell wachsendem Gehölz und einheimischen Baumarten, welche der Wiederaufforstung dienen. Daraus entstehen sogenannte essbare Wälder, ganz nach dem Motto: Vielfalt vor Monokultur!


Die Vision: «zehn Mal die Fläche von Deutschland kaufen und schützen»


Auf die Frage nach der Vision des Vereins, «gibt es auch noch was ganz Spannendes zu berichten», meint Katja Wiese, denn Naturefund e.V. verfolgt eine grosse Vision, nämlich eine Fläche von «zehn Mal Deutschland zu kaufen und zu schützen». Dies beträgt eine Fläche von weltweit rund 3,5 Millionen Quadratkilometer, die Naturefund e.V. für die Artenvielfalt bewahren möchte. Um diesem Ziel näher zu kommen, konnte der Verein durch die Unterstützung von Spender:innen bereits 1,5 Mio. Quadratmeter Fläche sichern, kaufen und bewahren.


Durch die Erzählungen von Katja Wiese bezüglich der vielfältigen Projekte von Naturefund e.V. wird man auf eine inspirierende Reise in den Regenwald Costa Ricas, in den Urwald in den Anden, in den Hochlandregenwald in Madagaskar, bis hin zum Wildbienenacker in Hessen und zur Kuhweide in Wiesbaden mitgenommen. Übrigens, die Kuhweide hilft nicht nur dabei, durch ein nachhaltiges Weidekonzept den Humusgehalt im Boden zu verbessern und wieder aufzubauen, sondern das Murnau-Werdenfelser Rind, das seit 2020 auf diesen Weiden grast, ist eine gefährdete Nutztierrasse, die mittlerweile von Aussterben bedroht ist und die durch das Projekt geschützt wird.


Ein Projekt, das Katja Wiese besonders am Herzen liegt ist das Projekt in Madagaskar: «Ich finde Madagaskar wunderbar und wunderschön, es ist gleichzeitig total anstrengend, es ist einfach ein sehr armes Land [...], aber es ist gleichzeitig ein unglaublich großer Reichtum vorhanden».


© Naturefund (Kleinbauern mit ihrer Ernte in Madagaskar)


Da in Madagaskar nur noch etwa 10% des ursprünglichen Waldes vorhanden ist und der Regenwald viele vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten beherbergt, setzt sich Naturefund e.V. mit Hilfe der naturnahen Anbaumethode des Dynamischen Agroforsts vor Ort ein, um gegen die Abholzung und Brandrodung anzukämpfen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Bauernfamilien und bisher wurden jedes Jahr etwa 5.000 einheimische Baumarten für die Restaurierung des Regenwaldes aufgezogen.


Naturschützer:in werden


Durch die Vielzahl von Projekten, die darauf abzielen, u.a. den Regenwald zu schützen, den Erhalt natürlicher Ressourcen zu fördern und die Artenvielfalt zu verbessern, leistet der Verein Naturefund e.V. einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur und damit auch im Kampf gegen den Klimawandel.


Falls auch Du dich für die Natur engagieren möchtest, kannst Du den Verein Naturefund e.V. auf vielfältige Weise unterstützen. Du hast unter anderem die Möglichkeit direkt zu spenden, Bäume zu pflanzen oder Land zu kaufen. Fördermitglieder können Projektpatenschaften im Naturschutz übernehmen oder man kann auch Mitglied von NatureFund werden und dabei helfen, die Heimat vieler Lebewesen zu schützen.

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